Am heutigen Abend fand im Rathaus Duisburg die Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht vom 9. November 1938 statt. Im Anschluss folgte ein in Schweigen gehüllter Trauermarsch zur Gedenkstätte am Rabbiner-Neumark-Weg statt. Mehrere hundert Menschen fanden sich zur Erinnerung an die Pogromnacht vor 81 Jahren ein.
Zunächst trafen sich alle Teilnehmer im Ratssaal des Rathauses. Die Eröffnungsrede hielt Oberbürgermeister Sören Link. Er erinnerte an die aktuellen Geschehnisse in Halle, an den Anschlag auf die Jüdische Gemeinde in der zwei unschuldige Menschen mit ihrem Leben bezahlt haben. Für ihn ist es heut zu Tage selbstverständlich sei, das unsere Jüdischen Mitbürger in unserer Mitte willkommen sind. Er fordert, das auch sie in Deutschland mit und unter uns sicher leben können. Er lobte die positive Entwicklung des Jüdischen Gemeinschaftsleben in unserer Stadt. Es sei besonders daran zu erkennen mit dem Jüdischen Gemeindezentrum, dem Jüdischen Kindergarten und dem Jüdischen Friedhof, der erst im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Traurig stimmt ihn, das es leider immer noch notwendig sei, den polizeilichen Schutz an der Synagoge platzieren zu müssen. Es sei ausdrücklicher Wunsch der Stadt Duisburg, der Bürgerinnen und Bürger, das Duisburg für alle Menschen, insbesonderer den Menschen Jüdischen Glaubens ein Zuhause ist und auch bleibe. Er mahnte, das jeder gegen Antisemitismus und Rassismus eintreten muss. Es sei unfassbar genug, das viele Menschen bei den Grausamkeiten der Nationalsozialisten zugesehen und mitgemacht haben. Der Nationalsozialismus und seine Ausdehnung hätte durchaus verhindert werden können, wenn man nicht die Augen vor all dem Unrecht hätte verschlossen. Mit mehr Widerstand, mehr Mut und auch mehr Zivilcourage aller Menschen hätte das unfassbare Leid Millionen von Menschen verhindert werden können. Heute könne niemand den Holocaust mehr ungeschehen machen. Wir tragen von daher alle heute Verantwortung für ein friedvolles Miteinander. Denn nur wer Mut zeigt, der macht Mut. So habe es Kolping einmal formuliert. Nach dessem Sinne wünscht er sich ein Duisburg mit Menschen, die Zivilcourage zeigen, Vorbilder für andere sind und deren Mut ansteckend sei. Dies war auch zugleich seine Überleitung zu den Menschen des Duisburger Projektes „Duisburger Heroes“. 
Susanne Reitemeier-Lohaus und Mahmut Delice gehören zur Projektleitung der „Duisburger Heroes“ und hielten im Anschluss einen Vortrag zum Thema „Nie wieder! Doch wer ist wir?“ – Eine rassismuskritische Perspektive. Ein mahnender Vortrag über Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Den Vortrag können Sie in voller Länge hier abrufen.
Im Anschluss folgte der Beitrag in Kooperation mit dem Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie (ZfE), dem Stadtarchiv und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner Gesamtschule (Duisburg-Homberg). Auch dieser ist hier in voller Länge als Audiodatei verfügbar.
Daraufhin fand der Schweigemarsch unter Beteiligung Duisburger Schülerinnen und Schüler zur Gedenkstätte am Rabbiner-Neumark-Weg statt. Dieser führte vorbei an „Stolpersteinen“, die an die Opfer der NS-Diktatur erinnern sollten. Die Schüler standen am Straßenrand und verlasen am Straßenrand Namen von Opfern, die unter der Herrschaft der Nazis ihr Leben verloren. Am Denkmal angekommen, sprach Rabbiner David Geballe ein Jüdisches Gebet auf dieses als Zeichen der Solidarität von allen Anwesenden das „Vater unser“ gemeinsam gebetet wurde.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Schülerinnen und Schüler des Schulorchesters und dem Schulchor des St. Hildegardis-Gymnasiums. 
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